Neulich im Werk...


Es gibt diese Tage.

Der Sommer war zurück. Ein Tag mit strahlend blauem Himmel, 27 Grad warm. Nach der Mittagspause war es in der Halle nochmal richtig warm geworden. Nicht so, wie während der Hitzewelle Ende Juli, aber doch ungewöhnlich für einen Septembertag kurz vor Herbstanfang. Die Instandhaltung hatte wie üblich alle Hände voll zu tun, aber es sah so aus, als könnte normal Feierabend gemacht werden. Dann schnell nach Hause und ab in den Garten. Peter hatte besonders seinem kleinen Sohn Max versprochen, rechtzeitig zu Hause zu sein. Die Familie wollte den Tag noch einmal zum Grillen nutzen. Papa beim Grillen zu helfen war für Max immer besoders schön. Es sollte auch wieder die leckeren Würstchen geben, die Max so gerne mochte.

Unruhig rutschte Max auf seinem Stuhl am Tisch hin und her. Er wartete ungeduldig darauf, endlich an der Reihe zu sein. "Ich werde heute mit Papa grillen, und ich darf wieder die Würstchen drehen." platzte es aus ihm heraus, als er endlich dran war, über die Pläne für das Wochenende zu erzählen. Bald hatte jeder im Kindergarten erzählen können und dann ging es nach Hause. Max hatte es nicht weit zu Fuß und war in drei Minuten heim.

Der Anrufton seines Telefons riss Peter aus seinen Gedanken. Jochen, der Spezi an Maschine PV3 war es, der anrief:
"Peter, wir haben an Station 6 seit ein paar Minuten fast nur noch Ausschuss. Komm doch mal und sieh dir das an."
Tatsächlich, die Anzeige des Meßgeräts zeigte ROT und jedes gemessene Teil wurde aussortiert. Auch das noch, dabei waren Sie mit der Stückzahl schon in Rückstand.

"Darf ich die Tüte mit der Grillkohle schon rausbringen?" fragte Max seine Mama.
Natürlich durfte er.

Eine dreiviertel Stunde stand die Maschine jetzt schon. Peter fühlte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Er hatte schon einiges versucht, aber der Fehler war einfach nicht zu finden. Es sah alles ganz normal aus, aber immer wieder wurden Teile aussortiert. Eigentlich wollte Peter schon längst Feierabend gemacht haben, aber erst musste eine Lösung gefunden werden. Er dachte an die Familie, besonders an Max, der sich doch so aufs Grillen freute. Aber es nützte nichts. Die Zeit rannte wie verrückt. Und wenn es einfach nur am Meßgerät lag? Vielleicht zeigte diese Kiste einfach nur falsch an und die Teile waren in Wirklichkeit in Ordnung.

Da fiel ihm "Helferlein" ein. So wurde von allen in der Instandhaltung das vielseitige Austauschgerät genannt. Wir haben doch dieses Ersatzgerät extra zur Verfügung, wenn mal eines der Meßgeräte spinnt. Diesen Gedanken hatte er noch im Kopf, als er das Ersatzgerät bereits installierte.

"Papa, was meinst du, sind die Würstchen schon fertig?" fragte Max und hielt seinem Vater eines davon vor die Nase. Entspannt schnupperte Peter und nahm wohlig den Duft auf.

"Weißt du," sagte Peter zu seiner Frau, "wenn ich "Helferlein" nicht angeschlossen hätte, würde der Wackelkontakt am Anschlusskabel immer noch da sein und ich nicht hier".

Der Duft vom Grill strömte durch den Garten und in der Abendsonne war bereits deutlich das Wochenende zu sehen.